
Das Festival MitAfrika wurde im Kölner Stadtanzeiger besprochen
Senegals mitreißende StimmeVON THOMAS RAUSCH, 19.06.06, 17:23h,
Hohes musikalisches Niveau und afrikanisches Flair vereinten sich an der Diepeschrather Mühle.Bergisch Gladbach - Über drei Tage steuerte das Openair-Festival „Mit Afrika“ auf seinen Höhepunkt zu, musikalisch und wettermäßig. Angenehm sommerliche Temperaturen und interessante Musikbeiträge bestimmten denFreitag und Samstag, doch am Sonntag wurde es richtig heiß: Die Besucher an der Diepeschrather Mühle schwitzten in afrikanischer Hitze, zusätzlich heizte ihnen Habib Koité aus Mali, der Star des Festivals, ein.
Der Höhepunkt baute sich langsam auf, mit der internationalen Gruppe „Akustik“ startete das Konzertprogramm am Sonntagabend. Der Bandname ist Programm - die Musiker setzen auf traditionelle Instrumente und authentischen Klang. Mit Pop-Musik auf afrikanisch machte die senegalesische Band „Mansané“ weiter. Sie brachte E-Gitarren, Keyboard und Schlagzeug mit traditionellen Trommeln zusammen, Rhythmus und teilweise umwerfend melodische Gesangspassagen verschmolzen. Die Frau am Mikro riss das Publikum mit Stimme und Showtalent mit.
Der dritte Auftritt des Abends, Habib Koité mit Band, bewegte sich zwischen den musikalischen Polen, die „Akustik“ und „Mansané“ abgesteckt hatten. Mit einer traditionelleren Instrumentierung als „Mansané“ kreiert Habib Koité einen dennoch populären Sound, der gelegentliche Einsatz einer Geige unterstreicht die melodiöse Wirkung. Mit dieser Mischung schaffte die Gruppe ihren bemerkenswerten Aufstieg in den europäischen Weltmusik-Charts. Bei „Mit Afrika“ glänzten die Band-Mitglieder durch Instrumental-Solos, sie boten damit eine für Popmusik ungewöhnliche Qualität: Habib Koité ist deutlich mehr als Afro-Pop. Ein plötzlicher Gewitterregen gegen Ende des Konzerts konnte die Begeisterung der Fans nicht abkühlen.
Bereits zum zweiten Mal war Bergisch Gladbach Schauplatz des groß angelegten afrikanischen Kulturfestivals. Neben internationalen Musikern gab es auch in der Region bekannte Gruppen zu hören - wie „Mama Afrika“ oder
den Rösrather Jung-Rapper Ayanda und seine Cousine Zanele.Zum Festivalprogramm gehörten aber auch Akrobatik, Trommelworkshops, Tanz oder Kindertheater. Auf einem afrikanischen Markt gab es Masken, Skulpturen, Körbe, bunte Gewänder, Schmuck und CDs zu kaufen - nicht zuletzt auch Speisen, vom afrikanischen Curry bis zum Lammgericht.
Der Kölner „Mama Afrika e. V.“ um den Musiker Papa Malick Diouf hat das kulturelle Großereignis auf die Beine gestellt. Der enorme Zustrom von Besuchern beeinträchtigte den Ablauf nicht, die Festival-Organisation lief recht reibungslos. Bleibt zu hoffen, dass die zahlreichen Sponsoren diese Leistung auch im nächsten Jahr honorieren.
Kölner Stadtanzeiger: http://www.ksta.de/html/artikel/1149702622994.shtml
